„Europas Mann-auf-dem-Mond-Moment“ – die Lösung?!

Der „Green-Deal“ von von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen soll das Klima schonen und zugleich Wachstumsmotor für die Union werden. So vermeldet es heute die Tagesschau. Dieses Jahrhundertprojekt soll jedoch bei einigen EU-Mitgliedsstaaten (unter uns gesagt: nicht nur bei denen!) auf Skepsis stoßen.

 

  • die EU will bis 2030 eine Billion Euro investieren
  • jährliche Investitionen in Milliardenhöhe
  • bis 2050 wird die EU klimaneutral
  • EU wird Spitzenreiter bei grüner Technologie und Industrie

Sie wissen ja, dieser Blog dient der seriösen Information rund ums nachhaltige Bauen und damit dem gesunden Leben – im weiteren Sinne. Keinesfalls sollen die Beiträge politisch geprägt sein oder, was ich für fatal hielte, irgendwelchen Parteigruppen dienlich sein. Erlauben Sie mir dennoch heute, meinen ganz persönlichen Senf zu dem dazuzugeben, was die offensichtlich von „Panzer-Uschi“ zur „Emissions-Uschi“ mutierte Kommissionspräsidentin der EU heute vorgeschlagen bzw. publiziert hat.

Gleich vorab, ich liebe die Menschen die sich große Ziele setzen, die Visionen haben. Auch ich beanspruche für mich, gleichermaßen privat wie auch beruflich, das das Wort „aufgeben“ in meinem Wortschatz nicht vorkommt. Wenn ich etwas beginne, ich mit etwas beauftragt werde, bringe ich es zu Ende – zur Zufriedenheit aller Beteiligten! Punkt! Dazu gehört ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein und klare Selbsteinschätzung. Diejenigen die mich kennen (und die die mich noch kennenlernen dürfen..) werden mir das sicher bestätigen. Sich jeden Tag auf´s neue selbstkritisch zu hinterfragen sollte auch selbstverständlich sein.

Vielleicht gerade weil ich so denke und handele, bringen mich dann aber so vollmundige Versprechungen wie die von Frau von der Leyen derart in Rage, das ich um meine heutige Nachtruhe fürchten muß. Ja klar, wer viel erreichen will, muß sich ordentlich was vornehmen. Aber wieso hinken wir denn seit Jahren den ganzen Klimapaketen hinterher? Wissen Sie noch welche Pläne wann von wem ins Leben gerufen wurden? In der richtigen Reihenfolge? Ich nicht! Wenn ich dann höre – „Mann-auf-dem-Mond-Moment“ – den wünsche ich, mit Verlaub, dem jungen Menschen in der Pubertät oder spätestens kurz danach. Verstehen Sie mich Recht, mir gehen diese hohlen Phrasen derart gegen den Strich, genau wie bspw. „Wir brauchen keine Probleme – wir brauchen Lösungen“. Auswendig gelernte, gleichermassen nervige wie hirnfreie Sätze – vorgetragen von Rotzlöffeln mit „spacken“ (hochdeutsch: eng geschnittenen) Anzügen bzw. Kostümen, kombiniert mit bunten Socken und spitzem Schuhwerk. Auswendig gelernt und „abgekäst“. Nicht die Spur einer persönlichen Haltung erkennen lassen – aber Vertrauen erwarten! Mit sowas kann ich nicht umgehen, werde ich auch nicht – basta!

Den Hut würde ich ja ziehen, wenn vor dem nächsten ach so großen Schritt zur Klimarettung, die Verantwortlichen sich mal mit der Begrifflichkeit „Lobbyismus“ auseinandersetzten. Nicht das ich Lobbyismus unterstelle, aber die Frage ob´s sowas gibt und wo man es finden könnte hat doch was reizvolles? Mal so als Blödmann gefragt: Wo würde es wohl hinführen, wenn steuerlich abschreibungträchtige V8-getriebene „Nobelhobel“ aus dem Angebot der Autokonzerne in Süddeutschland genommen würden? Nicht, das Sie mich falsch verstehen, auch ich kann nicht beantworten, ob primär die Flatulenzen der Kühe aus Bayern oder die hubraumstarken Fahrzeuge aus eben diesem Bundesland fürs Ozonloch verantwortlich sind. Worum´s mir geht sind die kleinen Schritte, die müssen wir tun – darauf kommt es an. Die Karre die nicht fährt verursacht keinen Feinstaub. Den Brennstoff den Sie nicht durch den Kamin jagen vergrößert das Ozonloch nicht. Zum Bäcker zu Fuß gehen und die Wände von innen dämmen. Das funktioniert, auch wenn damit nicht gleich die ganze Welt zu retten ist. Aber es ist ein Anfang – immerhin etwas! Sowas macht „Schule“.

Das es so funktionieren kann, beweisen mir immer wieder meine Kunden und deren Baustellen bzw. Immobilien. Darüberhinaus erlebe ich es grade selbst sozusagen „am eigenen Leibe und am eigenen Hause“. Zum Bäcker laufe ich mit Spaß und Energie spare ich auch. Beispiel unser Projekt in Kelberg: 150 Jahre alt, zwei Weltkriege, drei Duzend Einschusslöcher, eine Hausgeburt (ich!) und anschliessend jede Menge Spaß in der Hütte. Um den zu erhalten waren zwei Jahre Arbeit, jede Menge Optimismus und überschaubare Mengen finanzieller Mittel erforderlich. Nun geniessen wir, bzw. die künftigen Mieter dort wahren Niedrigenergiekomfort. Leben in gesunder Umgebung, die es zu schützen gilt! So einfach ist das! Ja Sie haben Recht – das hier ist gelebter Populismus, aber sei es drum, Hauptsache es dient als gutes Beispiel. Und heute Abend mußte es einfach mal raus. Nun geht´s mir besser.

In diesem Sinne – auch Ihnen und Frau von der Leyen eine gute Nacht und viele Grüße aus Daun

Wolfgang Blick

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