Gemäß der aktuellen Winterprognose des ifo Instituts ist das Bruttoinlandsprodukt 2021 im Jahresdurchschnitt um 2,5% gewachsen. Nach den Ergebnissen der ifo Konjunkturumfrage vom November 2021 hat sich der Geschäftslageindikator im Hochbau seit Jahresbeginn 2021 stetig verbessert, ebenso wie die Geschäftserwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate, wobei aber der Erwartungsindikator weiterhin im negativen Bereich liegt.
Die Betriebe des Elektrohandwerks erwarten mehrheitlich steigende Umsätze und steigende Auftragsbestände. Mit der Digitalisierung sowie der mit der Energiewende einhergehenden Elektrifizierung eröffnen sich den Elektrohandwerken in den kommenden Jahren neue Wachstumsmärkte.
Die Gas-, Wasser- und Heizungsinstallateure haben zwar volle Auftragsbücher, kämpfen jedoch gleichzeitig mit einer erheblich zunehmenden Lieferproblematik. Die Auftragsreichweite hat mit fast 14 Wochen einen Spitzenwert erreicht. Hier wirken sich die Sanierungen von Bädern und Heizungen sowie das Kundendienstgeschäft weiterhin positiv auf die Geschäftsentwicklung des SHK-Handwerks aus.
Der Materialmangel in der Bauwirtschaft könnte mittelfristig auch die Geschäftslage im Ausbaugewerbe beeinträchtigen. Allerdings sind weitgehend Preissteigerungen durchsetzbar, und hohe Auftragspolster stabilisieren die Ertragslage, die daher in den meisten Sparten des Ausbaugewerbes 2021 gut ausgefallen sein dürfte. Für 2022 ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung fortsetzt.
Mit zunehmender Digitalisierung müssen in einem Gebäude immer mehr Systeme miteinander vernetzt werden. Jedoch mangelte es bislang an den entsprechenden Experten. Daher wurde ein neuer elektrohandwerklicher Ausbildungsberuf geschaffen: der „Elektroniker für Gebäudesystemintegration“.
Quelle: ifo-Institut
Neues Jahr – gleiches Glück. Immer wieder schön, die Marktinformationen des ifo-Instituts zu lesen und ein wenig zu analysieren. Ich könnte Sie, den geneigten Leser, jetzt eigentlich schnell abfertigen und meine Zeilen aus dem letzten Jahr (oder dem davor) einfach nochmal „vorbeten“. Wäre im wesentlichen gleich – von den Jahreszahlen mal abgesehen. Klar, die Gründe, weshalb es nicht einfacher wird am Markt – die wechseln sich auch ab. Mal ist es die Pandemie, dann sind es wieder die Ölscheichs. Ich glaube, dieses Jahr wird Onkel Vladimir aus Moskau als Schuldiger herhalten müssen – im Zweifel ist immer der Russe schuld!? Aber Spaß beiseite. Ich mag diese unterschwellige „rumnöhlerei“ nicht. Wenn ich mit Begriffen wie „negativer Erwartungsindikator“ umgehen muß, schwillt mir der Kamm noch mehr als beim Thema „Materialmangel“. Und solange ich die „Fachkraft für Systemgastronomie“ mit einem plumpen Cheeseburger in Verbindung bringen muß, möchte ich mich mit den möglichen Fähigkeiten eines „Elektronikers für Gebäudesystemintegration“ auch nicht beschäftigen – basta! Kann es nicht vielleicht sein, das sich ein Großteil der Branche mittlerweile auf Dinge am Bau konzentriert, deren Ziel oder Zweck nicht wirklich der Zufriedenheit des Auftraggebers dient, sondern der bloßen Volumen- und Gewinnmaximierung? Schlimmer noch: Beschäftigt man sich mittlerweile vielleicht primär mit Dingen die mit dem Wert des sprichwörtlichen Handwerks rein gar nichts mehr zu tun haben? Wo liegt denn der Segen, wenn das Haus derart digitalisiert daherkommt, das die Fachleute von heute schon neue Spezialisten ausbilden müssen um der Technik „Herr zu bleiben“? Die Notwendigkeit einer „mit der Energiewende einhergehenden Elektrifizierung“ stelle ich konsequent in Frage! Aus meiner Erfahrung als Planer, Sanierer, Sachverständiger und Hausbesitzer behaupte ich, das mögliche Lösungen zur Ertüchtigung bestehender Bausubstanz im Hinblick auf die wirklich sinnvolle energetische Optimierung längst möglich sind – ohne „smarte“ Technik. Wieso und weshalb die Möglichkeiten derart wenig ins Kalkül gezogen werden, mag jeder für sich beantworten. Klar, die wohngesund bspw. mit hochwertigen Kalksystemen hergerichtete Kabache in der Provinz ist weniger medienwirksam als der smart gesteuerte hochtechnisierte Bungalow im Rheingau. Aber ist sie deswegen schlechter? Nein ist sie nicht, aber finanzierbar! Ganzheitliches Arbeiten bedeutet für mich, die individuell für den Kunden geplante Lösung zu schaffen und umzusetzen. Dies ist möglich, indem man alle Möglichkeiten (auch die des Kunden!) kennt, abwägt und die optimale Lösung wählt – das, ohne dem „Reiz“ des technisch machbaren zu verfallen. Den Sinn wirklichen Fortschritts erkennt man nur, wenn alle bisherigen Optionen bekannt und verinnerlicht sind! Und ob Sie es nun glauben oder nicht, mit dieser Herangehensweise, also so gänzlich „geschissen“ auf mediale Präsenz und Marktanteil kann man prima leben als Unternehmer. Ganz einfach durch Maßnahmen die sogar die „Oma“ beherrscht und die auch bei Stromausfall funktionieren. In der Folge ergibt sich dann ein sogenanntes Empfehlungsmarketing – alles schön analog! In keiner Weise möchte ich Ihnen mit meinen Ausführungen die Lust aufs Neu- oder Umbauen nehmen, im Gegenteil. Wir können beides: Abdichten und Instandsetzen. Denken Sie aber in jedem Falle drüber nach, ob es nicht eine Option für Sie wäre eine „solide“ Bestandsimmobilie zu nehmen! Hauptsache, mit Ihnen zieht auch das Glück ein! Wenn Sie sich dafür interessieren, können Sie mit meinen Ratschlägen und Erfahrungen wahrlich mehr anfangen, als mit Konjunkturprognosen einer Branche, die zuweilen die tatsächlichen Bedürfnisse des Marktes nicht wirklich zu kennen scheint.
In dem Sinne, besten Gruß aus Daun
Wolfgang Blick