Gemäß der Sommerprognose 2023 des ifo Instituts wird das deutsche Bruttoinlandsprodukt 2023 mit einer Veränderungsrate von – 0,4% sinken. Für 2024 wird von einer Konjunkturerholung ausgegangen – mit einem Wachstum der Wirtschaftsleistung von 1,5%. Die für das Ausbaugewerbe wichtigen Investitionen im Hochbau sind weiterhin stark rückläufig. Denn es fehlt durch die hohe Inflation und die steigenden Kreditzinsen an Neuaufträgen; zudem werden bestehende Aufträge storniert.
Ein Lichtblick für das Ausbaugewerbe ist die Gebäudesanierung, befeuert durch die von der Bundesregierung beschlossene Energiewende. Insbesondere die Heizungssparte und die Elektrotechnik profitieren vom hohen Bedarf an energetischen Sanierungen und Ladestationen für Elektroautos. Daher dürften sich die Umsätze 2023 gut entwickeln. Spätestens 2024 wird die negative Entwicklung im Hochbau aber die Umsätze in den meisten Sparten drücken.
Die massiven Umsatzzuwächse im Jahr 2022 sind vor allem durch gestiegene Kosten entstanden, die an die Kunden weitergegeben wurden. Die Ertragslage im Ausbaugewerbe dürfte 2023 für die meisten Sparten zufriedenstellend ausfallen. Elektrotechniker und Heizungsbauer können sich 2023 und 2024 über gute Ertragslagen freuen.
Die Digitalisierung bietet der Ausbaubranche zahlreiche Möglichkeiten. Obwohl sich laut einer Studie die Hälfte der befragten Bauunternehmen einen hohen Digitalisierungsgrad attestiert, besteht noch großer Nachholbedarf. Doch so wie die Digitalisierung ein langfristiges Mittel zur Lösung des knappen Arbeitskräfteangebots sein kann, so ist der momentane Fachkräftemangel auch zugleich das größte Hindernis bei ihrer Umsetzung.
Quelle: info Institut
Naja – Prognosen über die man diskutieren kann. Aber so ist das halt, Modellrechnungen, ausgehend vom „Status quo“, angereichert mit Erfahrungswerten und belegt durch den „Blick in die Glaskugel“. Am Ende halt nichts „Verbindliches“. Im Grunde hätte ich ja wichtigeres zu tun als mich mit Marktanalysen zu beschäftigen, deren Grundlage ein Sammelsurium an Themen ist, das wir, mit Verlaub, „seit Ewigkeiten“ diskutieren und kritisieren.
Deswegen: Lassen Sie uns nicht über Wirtschaftswachstum respektive -rückgang spekulieren – das zu beeinflussen ist jeder einzelne von uns, im Rahmen seiner Möglichkeiten, in der Lage! In aller Ernsthaftigkeit aber zu behaupten, das die von der Bundesrepublik beschlossene Energiewende und das daraus resultierende Gebäudesanierungsaufkommen einen Lichtblick bzw. Befeuerung für´s Ausbaugewerbe darstellt, halte ich vorsichtig ausgedrückt für „recht gewagt“. Was soll denn der Branche helfen wenn, wider Erwarten, auch die Umsetzung der x-ten Wärmeschutzverordnung unkontrolliert bleibt, die nötigen Ziele zu erreichen? Wenn sich die „Handwerkskollegen“ gewohnt eifrig auf das ersehnte Neubau-Volumen konzentrieren, gerade um des „großen Volumens Willen“? Stellen wir dann Abends die Kerze ins Fenster, in der Hoffnung das die nächste Flut kommt und uns die Aufträge vor die Füße spült? Lieber Autor dieser Prognosen, lassen Sie sich gesagt sein – selten war, nach meinem Dafürhalten, eine Aussage wie Ihre so nah am Schwachsinn wie der ewig wiederkehrende Satz: „Auch unter Adolf war nicht alles schlecht!“
Kommen wir aber auf den Punkt! Ein elementarer Bestandteil aller Prognosen sind Erfahrungen – das wichtigste überhaupt! Nach meiner Meinung, ich glaube damit stehe ich nicht alleine da, ist die Energiewende, so wichtig sie auch ist, mit den vorgegebenen Maßnahmen praktisch nicht umsetzbar. Was wäre wohl die Empfehlung eines gestandenen Fachmannes? Einer der sich in seinem Metier nicht nur theoretisch sondern auch praktisch richtig gut auskennt. Die Kollegen, die ich vor Jahrzehnten in der Dämmstoffbranche kennenlernen durfte, würden es wie folgt „auf den Punkt bringen“: Der zentrale Ansatz, Verbräuche und damit schädliche Emissionen zu reduzieren, besteht darin, den indirekten Verbraucher (die Gebäudehülle) warm einzupacken – sowohl von außen als auch von innen. Der Aufwand hierfür ist vergleichsweise gering aber dennoch einfach und überaus effektiv!
Ein Beispiel: Oberste Geschoßdecke dämmen – mit trittfester Steinwolle, ergänzend dazu das zweischalige Mauerwerk, aus „alten Tagen“, mit Einblasdämmung optimieren. Solche Maßnahmen sollten tatsächlich vorgeschrieben und kontrolliert werden, denn in der Regel wird der Hausbesitzer dies nicht „aus eigenem Antrieb“ tun. Auch bei Neubauten sollte konsequent gehandelt werden: Keine Genehmigung mehr ohne Photovoltaik auf dem Dach! Mehr als empfehlenswert wäre auch, bspw. schattenspendendes und Wasser speicherndes Grün vorzuschreiben – bei der Vorgabe der Einstellplätze pro Wohneinheit funktioniert das ja auch! So versetzen wir uns in die Lage jeden erforderlichen Schritt effektiv zu nutzen und dessen Ergebnis zu spüren – messbar zu machen. Den vor uns liegenden Weg gehen, kritisch hinterfragen und aus allen Erkenntnissen lernen um weiter besser zu werden.
Allen diesen Ideen liegt ein „zentraler Kern“ zugrunde: Das ganzheitliche Denken und Handeln! Ganzheitlich dahingehend, das es praktisch umsetzbar ist und funktionieren muß. So das es von den Betroffenen, in unserem Falle dem Bürger und Hausbesitzer, auch umsetzbar ist. Politische Entscheidungen, die offensichtlich frei von jeglichem Fachwissen getroffen werden, sind mehr als fragwürdig! Ganzheitlich bedeutet auch, das wir das erkennen was wir schon längst haben: Die Erfahrungen aus früheren Generationen! Die, denen auch die Immobilien zu verdanken sind, über deren Wert und Erhalt wir hier entscheiden dürfen und können! Die Generation, die „alten Hasen“ mit eigener praktischer Erfahrung (noch gänzlich „analog erworben“!!!) kann und muß in alle jetzt nötigen Entscheidungen einbezogen werden! Mein Rat: Planen wir die Energiewende doch mal vom gewünschten Ende her: Wie bzw. wann wollen/können wir unabhängig von fossilen Energieträgern leben? Was können wir uns leisten und was müssen wir leisten? Dies abzugleichen mit dem „Status quo“ versetzt uns in die Lage, konkrete Entscheidungen zu treffen und konsequent umzusetzen. Den Plan konsequent umzusetzen kann auch bedeuten, Zwischenziele zu definieren. Stufenlösungen nenne ich das – für mein eigenes Geschäft eine meiner Erfolgsgrundlagen. Nicht jede erforderliche „Generalsanierung“ ist von meinen Kunden auf Anhieb wirtschaftlich umsetzbar. Dann wird sie halt auf mehrere „überschaubare“ Einzelmaßnahmen verteilt – Hauptsache konsequent zum geplanten Ergebnis! Auch die politisch nötigen Entscheidungen sind wertlos, wenn sie letztlich vom Bürger wirtschaftlich nicht getragen werden können. Wieso sollte das nicht auch „im Großen“ funktionieren? Was immer ich für Sie unterstützend mit meinen Kenntnissen tun kann, tue ich von Herzen gerne – das wissen Sie! Lassen Sie uns beginnen, unbeeinflusst von Prognosen, Spekulationen und politischer Profilsucht (wohn-)gesunde Lebensräume zu schaffen und zu erhalten. Tun wir all das, was dringend nötig ist, um abgedroschenes Zahlenwerk und deutungsneutrale Statistiken künftig durch Erfolgsgeschichten zu ersetzen. Das beginnt bereits mit jedem „kleinen Kapitel“, dann wird ganz sicher ein wertvolles „dickes Buch“ draus.
In diesem Sinne – besten Gruß aus Daun und bis bald!
Wolfgang Blick