Der Abwärtstrend bei der Windkraft hat sich inzwischen auch auf die Offshore-Windenergieerzeugung ausgewirkt. Nachdem der Ausbau bereits in der zweiten Jahreshälfte 2020 zum Erliegen kam, sind auch für 2021 keine zusätzlichen Ausbauaktivitäten geplant. Mit einem zusätzlichen Ausbau auf See wird aufgrund langer Vorlaufzeiten für die Flächenausweisung daher erst in den kommenden Jahren wieder gerechnet.
Betreiber von Dachanlagen mit einer Leistung von 300 bis 750 kW sehen sich angesichts der Neuregelung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2021) mit neuen Hürden zur Einspeisung ihres Stroms konfrontiert. So kann nur noch für die Hälfte des Stroms eine Vergütung durch die Marktprämie erzielt werden, wohingegen der Rest über Ausschreibungen erfolgen muss.
Im Bereich der Wärmeerzeugung waren im letzten Jahr schwache Rückgänge zu sehen, was vor allem auf die feste Biomasse zutraf. Dagegen hatten Solar- und Geothermie sowie Wärmepumpen leichte Zuwächse zu vermelden. Im Bereich „Biogas“ wurde die abschließende Genehmigung des Flexibilitätszuschlages positiv aufgenommen. Problematisch wird dagegen das zu geringe Vergütungsniveau für kleine Anlagen gesehen, welches vielen Betreibern keinen wirtschaftlichen Weiterbetrieb der Anlagen bietet. Dies schlug sich in den ersten Ausschreibungsrunden 2021 nieder.
Die Beschäftigtenzahlen im Bereich der Bioenergie haben inzwischen erstmals die der Windkraftbranche übertroffen. Dies ist auf den stetigen Stellenabbau bei der Windkraft an Land und auf See zurückzuführen. In allen weiteren Branchen sind zuletzt leichte Zugewinne zu beobachten gewesen.
Quelle: ifo-Institut
Nach sechs Wochen, die ein sachliches darstellen und erläutern des gerade erlebten sehr schwer fallen ließen, heute nun wieder mal gut recherchierte Zahlen und Fakten, für die es dem ifo-Institut zu danken gilt. Gut, wie ich glaube, sich die Zahlen und Entwicklungen im Energiesektor „einzuverleiben“ – gerade und vor allem im Konsens auf die Perspektiven und Versprechungen die uns im „Wahljahr“ von den „üblichen Verdächtigen“ mehr oder minder überzeugend dargebracht werden. Betrachten wir die Entwicklungen im Bereich der Energiealternativen, stellt sich ja schon die Frage, wieso es solch krasse Veränderungen/Verlagerungen gibt. Mehr noch, welcher Basis, welcher Grundlage bedienen sich die Entscheidungen, die zu solchen Ergebnissen führen? Ist das Ergebnis letztlich der Tatsache geschuldet, das es „rein politische“ Entscheidungen sind? Tatsächlich sind doch die Impulse, die energiepolitisch umgesetzt werden, weniger für den „Kleinbürger“ verständlich und rechenbar, als statistisch und damit bunt und plakativ darstell- und entscheidungsfördernd nutzbar! Wie aber geht man mit solch krass gegensätzlichen Vorstellungen und Bedürfnissen um? Zugegeben, auch ich fand das Auftreten bspw. der Fridays for Future-Bewegung in der Vergangenheit zuweilen nervig und naiv. Naiv dahingehend, das deren Forderungen wohl nur sehr schwer mit dem Anspruchsdenken der gleichen Generation umzusetzen sind. Trotzdem, irgendwo symphatisiere ich mehr denn je mit den (sorry im Voraus!) „kleinen Nervensägen“. Was denn, ist die Alternative zu den parteipolitisch geprägten Entscheidungen? Naiv, und damit grundlegend logisch an das Thema rangehen! Möglichkeiten erkennen, die von jedem umgesetzt, aber auch genutzt werden können! Weg, zumindest dieses eine Mal, vom „verkackten Streben nach (monetärem) Gewinn“! Klare Entscheidungen treffen, schnell – korrigieren kann man immer! Ehrgeiz beweisen, auch mal im Heranreifenlassen von Entwicklungen. Eifern wir doch der Natur nach – die Natur ist nicht berechnend, sondern freigiebig, ja großzügig! Diese Tatsache müssen wir verstehen und nutzen! Bis wir soweit sind, sollten die „kleinen Nervensägen“ genau das tun was sie gut können: Ein Stachel sein! – Auf der Sitzfläche des bequemen Lehnstuhls der altbekannten „Schamottriesen“, die offensichtlich die Auswirkungen ihrer eigenen Entscheidungen noch nicht begriffen bzw. erkannt haben. Sich erst dann zur Ruhe begeben, wenn sie verdient ist – das muß die Devise sein! Das geht umso leichter, wenn jeder Einzelne seinen Beitrag leistet. Ich glaube, die Umsetzung der nötigen Aufgaben geht umso effektiver, je mehr sie, vom „Schreibtisch“ weg, von der Gemeinschaft übernommen werden. Tun wir doch die richtigen (logischen) Schritte, jetzt sofort! Die Vorstellung (mit dem Stachel) hat da was ungemein reizvolles – ich bin dabei!
Schönen Gruß aus Daun – und machen Sie´s gut!
Wolfgang Blick
Lieber Herr Blick, was mich ärgert, ist meine eigene Ohnmacht – ohne Macht:
Klimaschutz hat seit 40 Jahren politisch immer eine hohe Bedeutung. Die Bedeutung ist bei allen Parteien aktuell auf dem Höchststand!!! Alle Fraktionen betonen die Dramatik des Klimawandels und treffen sich ergriffen vor den TV-Kameras in den aktuellen Katastrophengebieten. Die Regierenden legen seit Jahrzehnten und aktuell vor der nächsten Wahl 2021 unaufhörlich Belege ihres Handelns vor, um den CO²-Ausstoß zu reduzieren: Ausbau der erneuerbaren Energien!!! Wie passt jetzt das ins Bild:
Das Volumen der erneuerbaren Energien geht vor allen Dingen dort zurück, wo unsere Administration am stärksten regelt – Windkraft und Photovoltaik. Der Ausstieg aus der Braunkohle (größter CO²-Verursacher bei der Energiegewinnung) erst 2035, Ausstieg aus dem Atomstrom (null CO²) schon 2025.
Letzteres heißt: CO² freie Energie aus Windkraft und Photovoltaik steht nur zur Verfügung, wenn der Wind bläst und die Sonne scheint (neu?). Andernfalls muss Strom aus Kraftwerken „einspringen“. Bis 2025 haben wir noch die Wahl, dafür CO²-freien Strom der Atomkraftwerke zu nehmen. Ab 2025 bis 2038 garantieren dann Kohlekraftwerke mit ihrem CO²-Ausstoß, dass es mit unserem Klimaschutz und Klimawandel und Rückgang der Katastrophen nichts wird, auch weil die Entwicklung von Speichern für den Überschuss aus der Wind- und Sonnen- und Biogasgewinnung mit Sicherheit wann abgeschlossen sein wird: Wohl erst 2038! Spätestens!
Was ich nicht vergesse: Es war politischer Wille, Nebenstrecken der Bahn stillzulegen. Jetzt haben wir das Fahrrad wiederentdeckt, um den CO²-Ausstoß des Kraftverkehrs entscheidend zu reduzieren. Für den Bahnbetrieb still gelegte Bahntrassen werden zu Schnell-Radwegen umgebaut und Ladestationen für E-Bikes installiert, alles finanziert aus dem allgemeinen Haushalt. So sehr jede Bemühung, das Klima zu schützen, unterstützen werden muss: für die größte Bevölkerungsgruppe (65 plus) ist das Fahrrad nicht die erste Mobilitätswahl, weil die Fahrtüchtigkeit ständig nachlässt. Was für alle gilt: bei Regen, Kälte und Schnee ist das Fahrrad nirgends ein wertiges Mobilitätsmittel. Und E-Autos? Wer kann sich so ein Auto leisten – wer hat den sicheren Stellplatz für das Aufladen?
Daseinsvorsorge/soziale Mobilität ist das allesamt nicht. Die Bahn mit reaktivierten Nebenstrecken könnte einen Beitrag leisten. Bei der Bahn wird nur in Schnell-Fern-Strecken investiert. Sozial ist nur, dass sich jeder an den Kosten zu beteiligen hat – wie schon bei den Kaufprämien für E-Autos. Man hat hier keine Wahl. Im September hat man die Wahl. Immerhin, auch wenn man sein Recht auf Mitbestimmung an der Urne abgibt. Zu treuen Händen? Jedoch unter dem eigenen Giebel 10 cm dicker dämmen kann jeder Hausbesitzer finanziell verkraften. Das wäre eine ausgezeichnete Wahl. Und eine Regenrückstauklappe im Keller ganz bestimmt.
Herzliche Grüße
Karl Dilly