300.000 Bilanzen, die dem Handelsblatt vorliegen, beweisen: Die kleinen und mittleren Firmen in Deutschland wirtschaften besser als die Aktiengesellschaften – kurz- und langfristig. Was die Erfolgsfaktoren sind.
Der Mittelstand, so das Handelsblatt weiter, gilt als Rückgrat der deutschen Wirtschaft und als ausgesprochen erfolgreich, und verweist in diesem Zusammenhang bspw. auf einen Kofferhersteller der in den vergangenen Jahren seinen Gewinn um jährlich 70 % gesteigert hat. Solche Darstellungen sorgen, wie ich glaube zu Recht, immer wieder für Aufsehen. Um nichts beneidet das Ausland die deutsche Wirtschaft so sehr, wie um den starken Mittelstand.
Aber was macht den erfolgreichen Mittelständler eigentlich aus, bzw. was macht der „kleine“ Unternehmer was die „Großen“ nicht können oder nicht wollen? Aus meiner Perspektive gibt es drei entscheidende Kriterien für den langfristigen Erfolg:
- Selbstverantwortung für all das, was für meine Selbst- und Eigenständigkeit wichtig ist
- Deckungsbeitragsberechnung! Den Überblick behalten, über das, was am Ende übrig bleiben muss!
- Geschäftsbeziehungen, die nach konkreten Vereinbarungen für beide Seiten dauerhaft attraktiv sind.
In Klein- und mittelständischen Unternehmen vereinbart man sich mit denen, die in der Konsequenz für ihre Existenzsicherheit selbst verantwortlich sind. Den Partnern begegnet man über viele Jahre hinweg. Maßstab für das Handeln ist Dauerhaftigkeit und Sicherheit – nicht das Streben nach noch höheren Boni, auch darin liegt der Unterschied zum angestellten Manager!
Im Kleinunternehmen ist der Mensch erlebbares und wirksames Betriebsvermögen – sogenanntes „Humankapital“. In Bilanzen kommt das nicht vor und wird auch von Banken nicht ins „Rating“ mit einbezogen!
Ich kann dem Beitrag des Handelsblatts nichts weiter hinzufügen. Den Schritt, vor fast 16 Jahren, in die Selbständigkeit und damit in die berufliche und wirtschaftliche Selbstverantwortung habe auch ich bis heute nicht bereut. Es war ein konsequenter Schritt – weg von Umsatzdiktatur hin zur Beratungsqualität, so wie es sich der Kunde wünscht. Hin und wieder trifft man zwar auch unter den „Mittelständlern“ auf den „Einen oder Anderen“ der glaubt, sein Heil in großem Marktanteil finden zu müssen – dennoch, oder gerade deshalb, erlaube ich mir die Grundlage, die Geschäftsbeziehungen immer für beide Seiten attraktiv zu gestalten. Wer also am Erfolg teilhaben will, muss sich an die Regeln halten. Eine gesunde Basis für eine, für alle Beteiligten lohnende, dauerhafte Zusammenarbeit.
Besten Gruß aus Daun
Wolfgang Blick