kurz und knapp: Brancheninfos Ausbaugewerbe

Gemäß der Winterprognose des ifo Instituts vom Dezember 2023 ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt 2023 um 0,3% gesunken. 2024 wird ein Anstieg der Wirtschaftsleistung um 0,9% erwartet. Die für die Ausbaubranche wichtigen Investitionen im Hochbau sind weiterhin rückläufig.

Das Ausbaugewerbe konnte den positiven Trend beim Umsatzwachstum 2023 trotz des schwierigen konjunkturellen Umfeldes im Bauhauptgewerbe fortsetzen. Im Vergleich der Berufsgruppen verzeichneten Elektrotechniker und Klempner besonders hohe Zuwächse. Sie profitierten einmal mehr vom steigenden Bedarf nach effizienterer und klimafreundlicher Energietechnik. Die Umsatzerwartungen der Gesamtbranche sind zurückgegangen, dennoch darf sie auch 2024 auf ein Umsatzplus hoffen.

2023 war ein gutes Geschäftsjahr, vor allem für die Bauinstallation. Rückläufige Energiekosten und Preisrückgänge bei vielen Materialien minderten den Kostendruck. 2024 planen weniger Handwerksbetriebe Absatzpreiserhöhungen. Dies dürfte eine Reaktion auf die reduzierte Nachfrage aus dem Hochbau sein und sich negativ auf die Marge auswirken. Die meisten Sparten werden 2024 voraussichtlich zufriedenstellende, Elektrotechniker und Heizungsbauer gute bis sehr gute Betriebsergebnisse erreichen.

Am 1. Januar 2024 trat das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft. Eine wesentliche Neuerung ist, dass jede neu eingebaute Heizung in Neubaugebieten zu 65% mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Laut Branchenkennern werden Wärmepumpen die wesentlichen Erfüllungsoptionen des GEG-Beschlusses sein; deren Zahl könnte bis 2030 auf bis zu 4,8 Millionen steigen.

Quelle: ifo-Institut

Hübsche Prognose die das ifo-Institut da abgibt. Bisschen verwundert bin ich zwar, wenn ich lese, das eine Prognose für eine hinter uns liegende Zeitperiode angegeben wird, aber sei es drum. Passt ja  auch irgendwie konsequent zu den Jahresgutachten des Sachverständigenrates für Wirtschaft, die generell von einer Verlässlichkeit geprägt sind, die dem eines Blicks in die berühmte Glaskugel ähneln. Eine Tatsache, die meiner Meinung nach auch den Begriff „Wirtschaftsweisen“ begründet – genau mein Humor!

Geben uns die positiven Trends die dem Ausbaugewerbe ganz offensichtlich widerfahren sind nun Grund zur Hoffnung? Ich denke hier liegt das Problem: Zurückblickend Hoffnung zu haben ist gleichermassen nutzlos, wie die Vergangenheit zu prognostizieren. Das die offensichtlich guten Entwicklungen (Umsatzplus für 2024 – Hurra!!!) ein Beweis für den Erkenntnisgewinn dahingehend sind, das sich die Branche mit massivem Elan an die Erhaltung bestehender Bausubstanz begibt, wie sie es bislang im verkrampften Versuch, das Neubauvolumen zu „puschen“, getan hat, sehe ich nicht wirklich.

Interessant wäre eine Vorausschau dahingehend, wer von den Kollegen des Ausbaugewerbes sich aus der Abhängigkeit des Neubaus befreit! Sieht es momentan noch danach aus, das bspw. der Installateur von ökologischen Entscheidungen der aktuellen Politik partizipert, stellt sich mir hier die Frage, ob und wann wir wissen, inwieweit wir uns alle die Vorgaben des aktuellen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) überhaupt leisten können? Verstehen sich mich hier nicht falsch – es wäre mein Wunsch, das die Ziele der Regierung in Erfüllung gehen. Ich bin aber realistisch genug zu erkennen, das man sich vor diesen Planungen nicht aller (bezahlbaren!) Alternativen bewusst war! Den Vorwurf müssen sich die Entscheider gefallen lassen! Momentan bedeuten die Vorgaben des GEG in erster Linie für einen Teil des Ausbaugewerbes die allseits beliebte Situation „Glück mit Rückenwind“!

All das hat für mich weder was mit Zukunftsprognosen noch mit -planungen zu tun. Um optimal planen und dementsprechend wachsen zu können sollte man sich zunächst seiner gegenwärtigen Situation bewusst sein. Dazu gehört die „eigene Person“ aber auch der Markt in dem man sich bewegen will, gleichermaßen dessen Struktur. Mir hat in dem Zusammenhang immer die im Grunde simple (aber äußerst wertvolle!) Erkenntnis geholfen, das nichts was geschehen ist dem Zufall geschuldet ist! Alles was mir heute passiert ist jeweils die Folge dessen, was ich in der Vergangenheit gut oder weniger gut gemacht habe! Merke: Erkenntnis erleichtert mir die Prognose – ermöglicht den Plan!

Ich möchte jetzt nicht den Eindruck vermitteln, das ich alleine „die Weisheit mit Löffeln gefressen habe“ – ganz bestimmt nicht. Zutiefst dankbar bin ich für die Erfahrungen der Vergangenheit, aber vor allem auch den Menschen, die sie mir vermittelt haben! Diese Herangehensweise hat mich gelehrt, Grenzen zu erkennen und dementsprechend alternative Lösungswege zu finden. Lösungswege die dann keinen Kompromiss darstellen in meinen Zielplanungen. Die Ziele definieren sich lediglich in Rendite und erlauben mir weiterhin substantielles Wachstum! Jegliches Umsatzdenken halte ich für zweitrangig. Der Gewinn, die Wertschöpfung, besteht wechselseitig, unsere Leistung ist und bleibt „preiswert“ – im besten Sinne! Unterstellen wir jetzt, das sich ein Großteil der Branchenkollegen genau dieses Denken auch erlauben kann bleibt ausreichend Platz für tolle Zukunftsprognosen – und für gute Wünsche ist es ja heute noch früh genug! 

Schreiben Sie doch, wenn Sie möchten, mal Ihre Meinung zum Thema unten in die Kommentare! Wenn Sie sich dafür interessieren, was Sie dies- und jenseits des Gebäudeenergiegesetzes für Ihre Immobilie tun können um sie „bezahlbar fit für die Zukunft“ zu machen, dann rufen Sie mich an oder schicken Sie mir eine eMail. Wie Sie mich erreichen, finden Sie unter Kontakt – ich freue mich, von Ihnen zu hören!

Besten Gruß aus Daun

Wolfgang Blick

Ein Gedanke zu „kurz und knapp: Brancheninfos Ausbaugewerbe

  1. Dilly Karl

    Lieber Herr Blick,
    Sie schreiben: „Alles was mir heute passiert ist jeweils die Folge dessen, was ich in der Vergangenheit gut oder weniger gut gemacht habe!“
    Das unterstreiche ich ganz dick. Wenn also die IST-Situation eine Folge unseres Verhaltens ist, dann wird unsere Zukunft auch nicht vom Himmel fallen – höhere Gewalt ausgenommen – sie wird die Folge dessen sein, was wir heute tun, wie wir es tun und was wir unterlassen. Das ist das Gleis in unsere Zukunft, das wir uns selbst legen. Das ist Selbstverantwortung. Wenn wir Nachdenken, wertvolle Ziele setzen, Maßnahmen planen und Handeln selbst in unserem unmittelbaren Umfeld anderen überlassen, haben wir keinen Einfluss auf die Folgen.
    Herr Blick, ich sehe Sie lächeln, wenn Sie an Ihre Zukunft denken. Richtig? Auch eine Folge?
    Beste Grüße
    Karl Dilly

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