Gemäß der Winterprognose des ifo Instituts vom Dezember 2024 ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt 2024 im Jahresdurchschnitt um 0,1% gesunken. Für 2025 wird ein Anstieg der Wirtschaftsleistung zwischen 0,4% und 1,1% prognostiziert. Die für die Ausbaubranche wichtigen Investitionen im Hochbau setzten ihren Abwärtstrend 2024 fort. Im Hochbau wird das Geschäftsklima überwiegend negativ eingeschätzt.
Das Ausbaugewerbe konnte die hohen Umsatzzuwächse der Vorjahre nicht fortsetzen. Das abnehmende Neubaugeschäft und die ins Stocken geratene Wärmewende sorgten 2024 für eine schwächere Umsatzentwicklung. Die Auftragsreichweite sank bis Herbst 2024 auf zehn Wochen, dem niedrigsten Stand seit 2020. Für 2025 darf die Branche wieder auf ein leichtes Umsatzplus hoffen.
Die Ertragslage fiel im Geschäftsjahr 2024 für die Ausbaubetriebe zufriedenstellend aus. Rückläufige Energiekosten und Preisrückgänge bei vielen Materialien minderten den Kostendruck. Dem abnehmenden Neubaugeschäft und der geringeren Kapazitätsauslastung mussten viele Betriebe mit Abstrichen bei der Marge begegnen. Die meisten Sparten dürften 2025 zufriedenstellende, Elektrotechniker und Heizungsbauer sogar gute Betriebsergebnisse erreichen.
Das Bauhauptgewerbe nutzt (noch) wenig künstliche Intelligenz (KI) in ihrem Geschäftsalltag. In der ifo Konjunkturumfrage vom Juni 2024 gaben nur 11,6% der befragten Unternehmen an, KI zu nutzen, im Vergleich zu 27% in der Gesamtwirtschaft. Zugleich schätzten über 40 % der befragten Bauunternehmen, dass mit dem Einsatz von KI Produktivitätsgewinne zwischen 5% und 11% realisiert werden könnten.
Quelle: ifo-Institut
Immer wieder gerne genommen bzw. gelesen – Blick’s gesammelte Informationen zu den Entwicklungen im Bausektor. Gerne schaue ich „über den Tellerrand hinaus“ und beobachte, was sich so tut in den verschiedenen Bereichen der Branche. Meine Eindrücke „verwurste“ ich nun auch schon 10 Jahre hier im Blog auf meiner Internetseite. Sie, die geschätzten Leser, erleben dann häufig auch meine Verwunderung über die recherchierten Fakten und damit einhergehend, anhand meiner Reaktionen, einen nicht unwesentlichen Einblick in Teile meines Seelenlebens. Kurz gesagt, Sie erkennen zuweilen, was mich im Leben auf die Palme bringen kann.
Eine solche „Eskalation“ versuche ich grade zu unterdrücken – nach Kräften. Aber erlauben Sie mir eine kritische Rückfrage dahingehend, wer oder was die Grundlage für Jahresprognosen darstellt, wenn sie im Dezember (für’s zurückliegende Jahr!) gestellt werden? Mich bringen die im Quartalstakt korrigierten Aussagen der sog. Wirtschaftsweisen ja schon zur Verzweiflung. Aber Prognosen im Dezember, bei uns hier in Daun ist das gefährlich nah an Silvester, womit häufig auch das Jahresende einhergeht, halte ich in etwa für so sinnfrei wie die Lottozahlen, wenn ich sie Sonntags bekomme.
Von daher möchte ich auf die seitens des ifo-Instituts dargestellten Zahlen heute nicht weiter eingehen. Ich für meinen Teil bin mit dem Wirtschaftsjahr 2024 zufrieden, gleiches zeichnet sich für 2025 ab – soviel zum Thema Konjunktur. Vielleicht sollten wir die momentane Situation mal dahingehend hinterfragen, inwiefern die Statistiken einen wirklichen Nutzen darstellen oder uns, das wäre fatal, letztlich nur manipulieren. Halten die uns vorgelegten Konjunkturberichte einer kritischen Nachprüfung tatsächlich stand? Haut man uns Fakten „um die Ohren“ oder sind es nur subjektive Ansichten möglicherweise „eher theoretisch orientierter Wirtschaftsforschungsunternehmen“?
Wie man sagt ergibt sich bspw. der regelmäßig veröffentlichte ifo-Geschäftsklimaindex ja wie folgt: Wissenschaftliche Mitarbeiter telefonieren einmal monatlich mit einer Auswahl an Unternehmern und fragen nach deren Erwartungen für das nächste halbe Geschäftsjahr. Dabei werden nicht die Fragen besprochen „wie es war oder ist“, sondern wovon der Unternehmer ausgeht „das es werden könnte“. Aus den daraus folgenden Ergebnissen erstellt man dann einen Index, der sich tatsächlich als vielbeachtetes Konjunkturbarometer etabliert hat. Persönlich ist mir eine solche Herangehensweise suspekt. Für meine geschäftlichen wie privaten Planungen sind primär Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Vergangenheit relevant und damit entscheidend! Tagtäglich, bspw. nach Fertigstellung einer Baustelle rechne ich die erbrachten Leistungen ab und kalkuliere nach. Das stellt dann einen verlässlichen Index dar, auf dem basierend ich weitere Projekte und einhergehende Kosten plane. Im Tagesgeschäft bedeutet das finanzielle Sicherheit für den Auftraggeber und mich (wir halten die vereinbarten Budgets ein!) und mittel- bzw. langfristig Planungssicherheit für BLICK Dichte Bauwerke GmbH & Co. KG sowie deren Partner! Das alles hat dann aber nichts mit „akademischer Kaffeesatzleserei“ zu tun sondern mit fundierter Analyse, aus der sich dann alle weiteren Entscheidungen herleiten lassen.
Insofern beruhigt mich an dieser Stelle das, wie beschrieben, das Bauhauptgewerbe „noch wenig künstliche Intelligenz nutzt“. Künstliche Intelligenz darf nicht als mögliche Kompensation gesehen werden sondern sollte bestenfalls „Vorhandenes“ ergänzen. Bis dahin sollten wir uns auf unseren gesunden Menschenverstand verlassen – ich bin damit bisher recht weit gekommen!
Besten Gruß aus Daun
Wolfgang Blick