Bereits am 8. August ist in diesem Jahr der „Earth Overshoot Day“: der Tag, an dem die Weltbevölkerung ihr Jahresbudget an erneuerbaren Ressourcen verbraucht und die Aufnahmekapazität der Erde für Treibhausgase überschritten hat. Von heute an entnimmt die Menschheit mehr Holz, Kulturpflanzen und Futtermittel, als diese auf den Wald-, Acker-, Weideflächen und in den Fischgründen regeneriert werden können. Auch werden Treibhausgase in größerem Umfang emittiert, als Wälder und Ozeane absorbieren können.
1987 fiel der „Earth Overshoot Day“ noch auf den 19. Dezember. Die Gründe für das immer weitere Vorrücken sind vor allem die hohen Konsumniveaus in Industrie- und Schwellenländern sowie das schnelle weltweite Bevölkerungswachstum. Wie das Global Footprint Network, eine internationale Nachhaltigkeitsorganisation, errechnet hat, lebt die Menschheit derzeit bildlich gesprochen so, als hätte sie 1,6 Erden zur Verfügung – und mehr als drei Erden wären nötig, wenn die gesamte Weltbevölkerung auf dem Konsumniveau von Deutschland leben würde.
Der „Earth Overshoot Day“ soll ein Weckruf sein, aktiv zu werden. Denn jede und jeder Einzelne kann einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit leisten: ressourcenintensive Konsummuster überdenken, Energie sparen, Ökostrom beziehen, saisonale Lebensmittel kaufen, auf langlebige Produkte mit Recyclingmaterialien setzen, auch gebrauchten Geräten eine Chance geben usw.
Beängstigende Informationen die die Energieagentur NRW da zur Verfügung stellt. Und man steht, wie so oft, gelähmt da und fragt sich ob und was jeder von uns dagegen tun kann. Ich denke entscheidend ist, das wirklich jeder Einzelne etwas tut, oder besser noch – das „eine oder andere“ unterlässt, um seinen „ökologischen Fußabdruck“ zu verkleinern. In diesem Zusammenhang zitiere ich gerne Mark Twain:
„Das Geheimnis des Vorankommens liegt darin, den ersten Schritt zu machen!“.
Sicher können wir nicht unter Brücken leben und unsere Wohnungen aufgeben und nur noch von dem leben, was wir geschenkt bekommen – das wäre für unsere Gesellschaft auch der völlig falsche Weg – aber dennoch, es wäre ein guten Anfang, im Rahmen unserer Möglichkeiten bewusster zu leben. Bspw. kann man, wenn man frühzeitiger plant, den Weg zum Bäcker mal zu Fuss gehen, statt mit dem Auto zu fahren. Genauso sollten wir hinterfragen ob wir das gewünschte Handy unbedingt brauchen – oder kaufen wir es nur, weil es noch mehr Funktionen hat? Diese Liste lässt sich mit alltäglichen Dingen unendlich erweitern, genügend also, das jeder „etwas tun kann“. All das ist, wie ich glaube, möglich, ohne den Spaß am Leben zu verlieren. Und darüberhinaus erlaubt uns dieses Verhalten, denen auf die Finger zu schauen und zu kritisieren, die die Entscheidungen über unsere Umwelt treffen. Wir dürfen und müssen nämlich kritisch sein und Einfluss nehmen, wo wir Handlungsspielräume haben. Es würde mich freuen, wenn auch Sie über das dieses Thema nachdenken und vielleicht schon die ersten Ideen zu „Verringerung Ihres ökologischen Fußabdrucks“ entwickeln – oder sogar schon umgesetzt haben. Es wäre ein Anfang!
Herzliche Grüße aus Daun
Wolfgang Blick