Gut drei Wochen schwelte der Streit unter den „Ampel-Koalitionären“ über das neue Heizungsgesetz – das eigentlich im Kabinett schon beschlossen war. Unter anderem, weil es der FDP nicht mehr „passte“ und deswegen die Einbringung des Gesetzes in den Bundestag verhinderte. Worüber die Meinungen allerdings auseinandergehen ist, was da nun im Detail wirklich auf uns zu kommt oder auch nicht.
Seitens des Bundeswirtschaftsministers wurde der zum Heizungsgesetz gefundene Kompromiss verteidigt, der nun weitere Ausnahmen sowie jahrelange Übergangsfristen für klimafreundliche Heizungen vorsieht. „Das dieses Gesetz weitere Einigungsschritte benötigt hat“, sei offensichtlich gewesen – sagte Habeck am Mittwoch in Berlin. „Wir mussten aufeinander zugehen. Das ist gelungen.“ – so seine weiteren Ausführungen.
Was gilt nun ab 01.01.2024
Die Pflicht zum Umstieg auf Heizungen mit 65 Prozent Erneuerbarer Energie ab dem 1. Januar 2024 gilt nur für den Einbau neuer Heizungen.
Es gibt keine sofortige Austauschpflicht für bestehende Heizungen. Sie können weiter genutzt werden. Auch kaputte Heizungen können repariert werden.
Bei Havarien, wenn die Heizung kaputt und nicht mehr zu reparieren ist, gilt: Es gibt großzügige Übergangsfristen, um eine neue Heizung mit 65 Prozent Erneuerbarer Energie einzubauen. Zudem sind Ausnahmen vorgesehen, damit beispielsweise ältere Hausbesitzer oder solche mit wenig Geld nicht überfordert werden.
Welche Ausnahmen gibt es:
Ist die Heizung kaputt und kann nicht mehr repariert werden – eine so genannte Heizungshavarie – greifen Übergangsfristen: grundsätzlich sind dies drei Jahre; bei Gasetagen-Heizungen bis zu 13 Jahre. Vorübergehend kann auch eine gebrauchte, fossil betriebene Heizung eingebaut werden. Soweit ein Anschluss an ein Wärmenetz absehbar ist, gelten Übergangsfristen von bis zu zehn Jahren.
Für über 80-jährige Eigentümer, die ein Gebäude mit bis zu sechs Wohnungen selbst bewohnen, soll bei einer Heizungshavarie die Pflicht zur Umstellung auf Erneuerbares Heizen entfallen. Das soll auch gelten beim Austausch von Etagenheizungen für Wohnungseigentümer, die 80 Jahre und älter sind und die Wohnung selbst bewohnen.
Abgemildert werden sollen die nötigen Maßnahmen dann mit diversen Zuschüssen bis hin zu Boni, bspw. für diejenigen die nach Heizungstausch die gesetzlichen Forderungen übererfüllt, also mehr tut, als vorgeschrieben ist.
Nun, im Grunde ist es ja „aller Ehren wert“, die Umwelt in allen nötigen Entscheidungen als elementare Grundlage mit einzubeziehen, es handelt sich hierbei um unser aller Lebensgrundlage. Ich stehe da voll und ganz dahinter – und zwar kompromisslos! Was mich aber immens stört, ist die seitens der politischen Führung letztlich törichte Herangehensweise an das Thema. In dem Zusammenhang spreche ich, in aller Deutlichkeit, „der Riege um Habeck“ jegliche Befähigung zur ganzheitlichen Betrachtung und Beurteilung unserer gesellschaftlichen Situation ab. Statt, wie es sinnvoll wäre, auch die Möglichkeiten zu berücksichtigen, die vorhandene Struktur zu optimieren (in unserem Bereich bspw. Bausubstanz zu erhalten und zu verbessern) verstrickt man sich parteiübergreifend in Animositäten, in einer Art, das sich „Otto-Normalbürger“ fragen muss, ob die Entscheidungsträger grade die Bodenhaftung verloren haben, oder diese noch gar nicht hatten! Ist die Abhängigkeit von fossilen Energien gerade heute ein derart großes Problem, das es in den sich daraus ergebenden Gesetzesvorlagen fast schon zu einer Enteignung des Mittelstands/des „Normalbürgers“ führt, sei an dieser Stelle die Frage erlaubt, wie „grottendumm“ unsere politische Führung in der Vergangenheit gewesen sein muss, das man das Problem hat so groß werden lassen? Müßig darüber zu spekulieren, ob politische Unfähigkeit oder gar Lobbyismus in der Vergangenheit den Blick auf die Entwicklungen getrübt oder verhindert haben. Nichts, aber auch rein gar nichts, rechtfertigt, nach meiner Meinung, den letztlich faulen Kompromiss, den man nun nach wochenlangen Streitigkeiten uns als Erfolg zu verkaufen versucht. Die offensichtliche Hysterie verhindert wohl, sich der Tatsache bewusst zu werden, das die Energie die günstigste ist, die wir gar nicht erst verbrauchen. Statt teurer Technik, die ihre mögliche Effektivität erst noch unter Beweis stellen muss, sollten wir an bestehenden „Werten“ festhalten: Bausubstanz, und damit Lebensraum erhalten, da wo sie/er schon vorhanden ist! Da wo Alt und Jung sich treffen können, miteinander leben und sich unterstützen sollen. Genau hier kann der „Hebel“ angesetzt werden. Energetisch optimieren heißt die Devise! Diese Möglichkeiten gilt es zu fördern und zu unterstützen. Nach meinem Dafürhalten kann durch gezielte Maßnahmen an der Bausubstanz wesentlich effektiver und damit planbarer das Energieproblem gelöst werden. Mag sein, das wir so etwas mehr Zeit benötigen, dennoch ist so jeder kleine Schritt dauerhaft und nachhaltig. Die Entscheidungen müssen konsequent umgesetzt werden. Allemal besser als jeder noch so „faule Kompromiss“ – diese sind mir absolut verhasst! Wenn Sie nun Fragen zur energetischen Optimierung Ihres Zuhauses haben, rufen Sie mich an – ich helfe Ihnen gerne!
Besten Gruß aus Daun
Wolfgang Blick