Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich zwar etwas verschlechtert, und das Geschäftsklima hat sich sowohl im Wohnungsbau als auch im gewerblichen und öffentlichen Hochbau eingetrübt, aber das Handwerk trotzt der allgemeinen Konjunkturabkühlung. Das Ausbaugewerbe kann 2019 und 2020 mit Umsatzsteigerungen rechnen, zumal sich die Beruhigung der Bauaktivität wohl erst in den folgenden Jahren vollständig in den Auftragsbüchern des nachgelagerten Ausbaugewerbes niederschlagen wird.
Die Wohnungsnachfrage wird nach wie vor durch hohe verfügbare Einkommen, eine gute Arbeitsmarktlage und ein immer noch niedriges Zinsniveau gestärkt. Dennoch werden die Wohnungsfertigstellungen nur bei den Mehrfamilienhäusern zunehmen, aber nicht mehr im Ein- und Zweifamilienhausbau.
Die steigende Nachfrage nach Ausbauleistungen führt vermehrt zu Kapazitätsengpässen, die Preiserhöhungsspielräume eröffnen. Daher ist in den Jahren 2019 und 2020 für einige Sparten – hervorzuheben sind die Elektriker, Klempner, Installateure und Heizungsbauer – erneut eine gute bis sehr gute Ertragssituation zu erwarten, bei den anderen wird sie zufriedenstellend ausfallen.
Im Gebäudebereich macht die Energiewende kaum Fortschritte. Bislang ist noch kein nennenswerter Trend zur Heizungsmodernisierung erkennbar. Während 65 % der Immobilienbesitzer die von der Politik beschlossene Energiewände grundsätzlich befürworten, stufen 68 % die politische Umsetzung als eher nicht gut bis gar nicht gut ein. Ein Durchbruch zur Wärmewende ist nicht erkennbar.
Quelle: ifo-Institut
Informationen, die uns da vom ifo-Institut zur Verfügung gestellt werden, die die Entwicklungen im Markt so erläutern, wie sie absehbar waren und sind – da werden Sie mir sicher Recht geben. Es mag ja für einige der Marktbegleiter durchaus angenehm gewesen sein, den nun schon geraume Zeit anhaltenden „konjunkturellen Rückenwind“ zu nutzen. Dies als Basis für die geschäftliche Grundlage zu sehen, kann dann allerdings fatal enden. Wohl dem, der die „Gunst der Stunde“ zu nutzen weis und sein schon substantielles Wachstum derzeit weiter optimiert. Entgegen den oben angeführten Darstellungen, da mögen nun die Meinungen auseinander gehen, glaube ich nicht, das bspw. der fehlende Trend zur Umsetzung der Energiewende ein primär politisches Problem zur Grundlage hat. Politik kann und muss Möglichkeiten schaffen, kann dann aber allenfalls messen und kontrollieren, ob und wie die Ergebnisse geschaffen werden. Die Plausibilität der erforderlichen Maßnahmen und dem daraus resultierenden Nutzen für den Einzelnen, das obliegt noch immer dem Fachmann vor Ort. Dies läßt sich noch effektiver umsetzen, wenn bspw. gewerkübergreifend geplant und gearbeitet wird – als Netzwerk. Manches, was für den Einzelnen zu umfangreich erscheint, kann in einer schrittweisen Umsetzung der geplanten Maßnahme durchaus leichter „tragbar“ umgesetzt werden. Auch das vorherrschende Zinsniveau ist, meines Erachtens, ein eher relativer Wert. Gut, für den einzelnen Investor, ich nehme mich da selbst nicht aus, ist die Situation wie sie sich im Moment darstellt durchaus angenehm. Aber auch das darf nicht die alleinige Entscheidungsgrundlage pro bzw. contra einer langfristigen Maßnahme sein. Wünschenswert fände ich, mehr denn je die bereits guten Ideen, „junges Leben in alte Ortszentren zu bringen“ weiter voranzutreiben und bestehende Bausubstanz zu erhalten, somit bestenfalls wieder Generationen von Menschen zusammenzubringen. Ganzheitliches Denken und Handeln, politisch unterstützt und gefördert. Wertschöpfung im Sinne aller Beteiligten – da sollte sich auch künftig was draus machen lassen!
In diesem Sinne, besten Gruß aus Daun
Wolfgang Blick