kurz und knapp: Brancheninfos – erneuerbare Energien

Im Zuge des neuen Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2023 werden Photovoltaikanlagen für den Eigenverbrauch dank höherer Fördersätze, besonders bei Stromeinspeisung, wieder attraktiver. In diesem Zuge steigt auch die hohe Nachfrage nach Stromspeichern weiter kontinuierlich an und dürfte sich in den kommenden Jahren weiter erhöhen. Im Bereich der Windkraft auf See wurden 2022 erstmals seit 2019 wieder neue Fundamente für Windkraft auf See installiert.

Trotz der warmen Witterung im ersten Halbjahr 2022 erlebte die Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien aufgrund hoher Öl- und Gaspreise weiteren Auftrieb. Gleichzeitig befinden sich die Pelletpreise auf einem neuen Höchststand. Dagegen hatten die im August 2022 eingeführten neuen Förderbedingungen für Biomasseheizungen einen Einbruch der Antragszahlen zur Folge.

Die Abschöpfung von Erlösen am Strommarkt bei Anlagen ab 1 Megawatt wird von Branchenvertretern kritisiert und könnte nach Ansicht der Verbände zu einer vermehrten Unsicherheit bei Investitionen führen bis hin zur Verschiebung und sogar Stornierung von Projekten. Besonders stark könnte dies den Bereich Biogas betreffen, in dem die Ausschreibungen der letzten Jahre wiederholt unterzeichnet waren.

Nach weiterem Ansteigen der Strompreise im Verlauf des Jahres 2022 wird auch 2023 mit weiteren Preiserhöhungen für Haushalte und Industrie gerechnet. Ab März 2023 wird jedoch die Strompreisbremse von 40 ct/kWh für Verbraucher aufgrund technischer Umstellungen rückwirkend zum Januar und Februar 2023 gelten.

Quelle: ifo-Institut

Ja, die Daten die uns da vorgelegt werden lesen sich toll – da gibt es nichts zu mosern. Alle die Alternativen die wir heute kennen und nutzen, die wir weiter entwickeln, die wir prüfen und analysieren, ja alle die entstammen zumeist den Köpfen der Menschen, die wir vor nicht so langer Zeit vielleicht noch als Träumer oder gar Spinner angesehen haben. Beeindruckend, wie schnell unsere Gesellschaft lernt, sich anzupassen – vor allem dann, wenn die Sache um die es sich „dreht“ entweder teuer wird oder – „positiver“ – sich damit Geld verdienen lässt.

Erlauben Sie mir bitte an dieser Stelle, statt meiner sonst üblichen „Ansichten und resultierenden Erläuterungen“ zur Situation, einen Blick zurück. Zurück ins Jahr 1953. Vor fast genau siebzig Jahren, am 26.02. nämlich, wurde das sogenannte Londoner Schuldenabkommen unterzeichnet. Jene segensreiche Entscheidung, die die damals junge Bundesrepublik Deutschland von ihren Vor- und Nachkriegslasten entschuldete. Die Gläubiger waren damals nicht nur die West-Alliierten, sondern auch, wenn auch nur mit einem geringen Anteil Länder, die ihrerseits heute bei uns verschuldet sind, bspw. Griechenland oder das heutige Sri Lanka. Dieser Schuldenerlass hat, ich denke da sind wir einer Meinung, nicht unwesentlich zur Entwicklung unseres Staates beigetragen, mit Sicherheit auch zum sogenannten „Wirtschaftswunder“, Dank der Tatsache das wir seinerzeit die Schuldentilgung nur aus „laufender Wirtschaftstätigkeit“ aufbringen mussten und nicht aus den eh schon nur spärlich vorhandenen Devisenreserven.

Wir wissen alle: In den Genuss ähnlicher Vorteile kommt heute kein Schuldnerland! Die zu erwartende Konsequenz daraus ist für die betreffenden Staaten die unausweichliche Schuldenfalle. Aufgrund der sich zuspitzenden Schuldenkrise sind, nach Berechnungen von Fachleuten, bereits über 40 Länder überschuldungsgefährdet bzw. von Zahlungsausfall betroffen.

Was hat das nun mit den Statistiken zu tun? Damit erstmal gar nichts. Sehr wohl aber mit der Perspektive, aus der heraus wir uns zum erfolgreichen „Gutmenschen“ heraufbeten, der offensichtlich die Weisheit „mit Löffeln gefressen“ haben muss. Was uns allen fehlt, ich nehme mich da auch selbst nicht aus (auch mein Geschäft partizipiert nicht unwesentlich vom Thema Energie und wie man diese spart), ist der demütige Blick auf das was nötig und möglich ist. Tun Sie es mir doch mal gleich und betrachten Sie die globale Energiesituation und die möglichen Konsequenzen mal vom Ende her! Ist es wirklich zu verantworten, das arme Länder im Zuge ihres Schuldendienstes die Überausbeutung natürlicher Ressourcen akzeptieren müssen? Ganz konkret stellt sich mir die Frage, ob es nicht naiv ist, das gerade wir als reiche Industrienation davon ausgehen, das sich schwache Staaten unseren Maßstäben unterwerfen und ihre Energiepolitik den grundlegendsten Bedürfnissen der eigenen Bevölkerung überordnen? Wieviel Dummheit und Ignoranz gehören dazu, das eine Gesellschaft, die es sich erlaubt  mit dem elektrisch unterstützten V8-Geländewagen die Sonntagsbrötchen nach Hause zu chauffieren, sich ernsthaft ans „Revers heftet“ aktiven Umweltschutz, nachhaltige Energiepolitik  zu betreiben, und daraus das Recht herleitet, auch nur irgendeinen „Scheißdreck“ erwarten zu dürfen? 

Wir sollten uns alle bewusst sein, das die Lösungen von Krisen jedwelcher Art, global geplant, entschieden, gelöst und getragen werden müssen. Perfide zu glauben, wir würden von allen Folgen verschont bleiben, nur weil wir uns einreden daran nicht Schuld zu sein. Hoffen können wir, das künftige Generationen unsere Fehler und unser Versagen entschuldigen. Das wird unseren Nachkommen ungleich leichter fallen, wenn wir heute nicht nur über´s Entschulden nachdenken sondern dies auch tun. So ganz nebenbei aber konsequent, neben dem was wir schon ganz gut begonnen haben. Mit dem guten Gefühl in die Zukunft schauen, das ein gemeinsames Ziel die beste Basis dafür ist, friedlich weiter zu wachsen – langsam aber stetig, substantiell! Bestenfalls werden wir auf diesem Weg spüren, das das Teilen von Gütern wesentlich befriedigender sein kann, wenn man sich dessen bewusst ist, welchen Überfluss man besitzt. Und wenn Sie jetzt sagen: „der Blick gehört zu den Träumern und Spinnern“ die er weiter oben beschreibt, haben Sie durchaus recht. Dieser „Träumer und Spinner“ ist sich längst dessen bewusst, das weder Kapitalismus noch „unendliches“ Wachstum das letztlich „heilbringende“ Ziel sind und wird vor „seiner eigenen Tür “ mit Veränderungen beginnen – garantiert!

Herzliche Grüße aus Daun – und machen Sie es gut!

Ihr

Wolfgang Blick

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