Ohne Windenergie geht es nicht!

Der Ausbau der Windenergie ist seit vielen Jahren ein großes Thema. Viele ärgern sich über Windräder, andere über den schleppenden Ausbau. Ohne Windenergie wird die Energiewende  aber nicht gelingen. Versuchen wir doch, die Nutzung der Windenergie noch ein bisschen besser zu verstehen – und vielleicht zu erkennen, was jeder von uns, in angemessenen Schritten, zum Thema beitragen kann.

Die Windenergie an Land könnte das Zugpferd der Energiewende sein! Wind ist die stärkste Erzeugungstechnologie nach der besonders klimaschädlichen und künftig auslaufenden Braunkohleverstromung. Die so genannte Energierückgewinnungszeit gibt an, wie lange eine Anlage in Betrieb sein muss, um die zur Herstellung, Betrieb und Entsorgung der Anlage investierte Energie zu übertreffen. Das hängt von vielen Faktoren ab: Anlagentyp, Wertschöpfungskette, Standortqualität und Wetter.

Damit unsere Stromversorgung bis 2050 vollständig auf Basis vor allem der kostengünstigsten regenerativen Erzeugungstechnologien Windenergie und Fotovoltaik erfolgen kann, ist je nach Technologiemix und Regionalisierung des Zubaus eine Erhöhung der installierten Leistung von Windenergie an Land um den Faktor 2,5 bis 4 erforderlich. Bis 2030 bedeutet dies, die Stromerzeugung aus Onshore-Wind auf etwa 160 TWh zu steigern und damit gegenüber heute annähernd zu verdoppeln – so die Aussage bspw. des WWF.

Soweit die Fakten. Verständlich auch, die Argumentationen derer, die einen schweren Eingriff in die Natur durch die wachsende Zahl großer Windkraftanlagen sehen. Ich erlebe dies, hier vor meiner Haustür auch, kann die Argumente der Kritiker durchaus nachvollziehen – Teilen möchte ich sie dennoch nicht!

Ich denke, wir alle diskutieren grade sehr intensiv, ohne wirklich den möglichen Nutzen dieser Energie im Konsenz auf das technisch mach- und „tragbare“ zu erörtern. Die Frage „ob“ oder ob nicht“, können wir uns – mit Verlaub – heute nicht mehr leisten! Den Zeitpunkt hat unsere Gesellschaft schlichtweg „verpennt“. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, vielleicht mal einen „kleinen Schritt zurück zu machen“. Dies nicht in der Entwicklung, nein in der Perspektive! Anderer Blickwinkel bedeutet vielleicht, die Möglichkeiten zu sehen, die nächsten Schritte auch kleiner zu machen – diese aber durchzuhalten. Stichwort: Kleinwindenergieanlagen.

Auch Anlagen mit geringerer Höhe, sogenannte Kleinwindenergieanlagen (KWEA), können dezentral Strom erzeugen und einen Beitrag zur Energiewende leisten. Der Strom aus KWEA kann vor allem für private Haushalte, landwirtschaftliche Betriebe, Gewerbebetriebe oder für öffentliche Einrichtungen genutzt werden. Trotz der Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten ist der Markt für KWEA in Deutschland bisher eine Nische.

Thema Wirtschaftlichkeit:

Viele private Interessenten für eine Kleinwindenergieanlage stellen nicht das Kostenargument oder die Rendite in den Vordergrund, sondern die Möglichkeit, durch eigenen Windstrom unabhängiger zu sein und einen Betrag zum Klimaschutz zu leisten. Für die meisten Betreiber
ist allerdings ein wirtschaftlicher Betrieb entscheidend. Dieser lässt sich nur an einem windstarken Standort mit freier Anströmung erreichen. KWEA sind prädestiniert als
Eigenverbrauchsanlagen: Je höher der selbst verbrauchte Anteil im Haushalt oder Unternehmen ist, desto höher ist die Wirtschaftlichkeit.

Die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für KWEA bis 50 kW, die im Jahr 2021 in Betrieb genommen werden, beträgt 7,59 Cent/kWh. Damit ist in der Regel kein auskömmlicher Betrieb möglich. KWEA können sich jedoch rechnen, wenn der produzierte
Strom zum Eigenverbrauch genutzt werden kann, sodass weniger Strom über das Netz bezogen werden muss. Die jährlich festgelegten Vergütungssätze sind abhängig von den Ausschreibungsrunden für Windenergieanlagen an Land des vorletzten Jahres und einem anzulegenden Güte- und Korrekturwert. Die Ermittlung des Güte- und Korrekturwertes hat sich mit dem EEG 2021 für KWEA leicht zum Positiven geändert. Für Anlagen, die 2022 in Betrieb genommen werden, liegt die Einspeisevergütung bei etwa 8 Cent/kWh. In den darauffolgenden Jahren ist mit keiner signifikanten Änderung zu rechnen. Zwischen 50 und 100 kW Anlagenleistung muss gegebenenfalls ein veränderter Korrekturfaktor bei der Berechnung angewandt werden, wodurch sich die Einspeisevergütung verringern kann.

Neben den Investitionskosten sind laufende Kosten für den Betrieb einzukalkulieren. Darunter können Wartungskosten, Kosten für Versicherungen, für die Elektronik und für Ertragsausfälle, Finanzierungs- und Reparaturkosten fallen. Wartungsarbeiten lassen sich dabei je nach Hersteller in Eigenregie durchführen. Die laufenden Kosten betragen jährlich etwa 0,5 bis 2,0 Prozent der Investitionskosten in Abhängigkeit von Hersteller, Versicherungsleistung und Kreditoption.

„Wie Sie sehen – Sie sehen nichts!“ – So könnte man´s umschreiben. Etwas weniger negativ ausgedrückt: Die Ideallösung für die Energiewende gibt´s – aber nicht umsonst! Im Gegenteil. Wir werden wohl was dafür tun müssen! Wir – Alle! Genau darum geht´s! Müßig, zu erwarten das sich ohne konkretes Umdenken was verändern lässt. Positiv: Jeder Einzelne von uns kann was tun – jetzt sofort! Wir müssen nur mal weg vom ewigen „Schwarz-Weiss-Denken“. Das Ideal im Ergebnis auch in der Vielzahl der kleinen Lösungen erkennen und umsetzen. Den Weg bewußt gehen, stetig lernen und besser werden.  Kleinwindenergieanlagen sind nur eine Möglichkeit. Sehen sicher auch nicht schön aus, sind aber auch nicht weithin sichtbar. Tun aber was sie sollen: Energie produzieren. Also, wenn wir wollen, lässt sich was bewegen. Darüber hinaus gilt, Sie als eifriger Leser meines Blogs wissen das, die günstigste Energie ist die, die wir gar nicht erst verbrauchen. Was zum Sparen nötig ist, finden Sie bspw. auf dieser Internetseite – wo Sie doch grade schon mal hier sind! Wenn Sie möchten, sage ich Ihnen, in welchem Zustand sich Ihre Immobilie befindet. Genaue Analysen zeigen Schwachstellen. Gemeinsam finden wir dann die Lösung die zum Bauwerk und Ihrem Geldbeutel passt. Vielleicht investieren Sie ja das was noch übrigbleibt in die Energieproduktion? Eine interessante Anlage in Ihre Zukunft und Unabhängigkeit wäre es garantiert!

In diesem Sinne – besten Gruß aus Daun

Wolfgang Blick

 

Ein Gedanke zu „Ohne Windenergie geht es nicht!

  1. Karl Dilly

    Lieber Herr Blick,

    über steigende Benzinpreise und fehlende Wind-Großanlagen und Pendlerpauschale und Mietendeckel und Zuschüsse zum E-Auto und das Fahrrad als Heilsbringer für Verkehr und Klima und Förderungen und … wird täglich im Fernsehen stundenlang berichtet. Und es wird gestritten – jedoch noch nicht jeder gegen jeden. Da ist noch Luft für 237 weitere Talk-Runden, schließlich müssen sich ja die vielen Neuen im Bundestag und in der Regierung noch dem Wahlvolk bundesweit bekannt machen. Noch wissen die direkt Gewählten und die Listen-Kandidaten noch nicht so richtig, in welchem Fachausschuss sie demnächst aktiv sein werden, aber eine Meinung zu wirklich jedem Thema wird frei von Wissen und Kompetenz schon mal zur besten TV-Zeit abgegeben. Was bringt es?

    Was so gut wie nie angeregt wird das, was sowohl Hausbesitzer als auch Mieter fürs Portmonee und für die Umwelt und das Klima tun können. Darum freut mich Ihr Weckruf ungemein, Herr Blick!

    Mieter stellen sich einen Sonnenschirm ganzjährig auf den Balkon (im Winter mit Hülle). Wie wäre es denn mit einem Energie produzierendem Windrad? Ein Windrad in Format eines eingerollten Sonnenschirms schreddert keine Vogelschwärme, ist womöglich leiser als der antreibende Wind und wäre doch schon ein Anfang, um Strom fürs Licht für die Wohnung und den TV und PC zu liefern. Die Form folgt der Funktion auf ansprechende Weise. Beispiele siehe auch unter http://www.klein-windkraftanlagen.com

    Bisher haben wir Geld dafür ausgegeben, um mehr Geld ausgeben zu können – Beispiel Antennen- Spinnen und SAT-Schüsseln. Drehen wir den Spieß um. Es muss nicht immer die großflächige Fotovoltaik-Anlage sein. Mit einem Mini-Windrad oder/und einer kleinen Fotovoltaik-Anlage für den Balkon sind wir schon dabei, unseren Beitrag zur CO²-freien Energieproduktion zu leisten.

    Und wenn dann noch die Strampel- und Lauf- und Stemmmaschinen in den Muckibuden mit Dynamos für die Stromproduktion ausgestattet würden, würden wir zwar nicht Gefahr laufen, dann Energie im Überfluss zu haben. Es wäre allerdings schon dreist, wenn die Betreiber der Fitness-Tempel den Kunden auch noch Geld dafür abknöpfen würden, weil die für ihn Strom produzieren. Aber bitte – freie Marktwirtschaft eben.

    Beste Grüße
    Karl Dilly

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